Wann schlägt Israel zu? Das Dilemma vor der Eskalationsgrenze mit der Hisbollah
Die Hisbollah rüstet wieder auf. Trotz fortlaufender israelischer Warnungen und wiederholter Angriffe gelingt es der Bewegung, in Südbekaa und entlang der Küste Kräfte neu aufzubauen. Raketenlager werden erneuert, Unterstände repariert und Ausbildungseinheiten abgehalten. Das weckt in Jerusalem die Frage: Wann reicht es?
In den vergangenen Wochen flog die israelische Luftwaffe verstärkte Einsätze, auch Ziele in und um die Stadt Saida und bei Tyros wurden getroffen. Augenzeugen berichten von Explosionen tief im Hinterland. Militärsprecher betonen, es gehe darum, die Wiederherstellung von Bedrohungspotenzial zu verhindern. Gleichzeitig sorgt die enge Verzahnung von militärischer Infrastruktur und zivilen Wohnquartieren für schwierige Entscheidungen. Die Hisbollah nutzt diese Verzahnung strategisch und zwingt Israel damit zu Abwägungen, die internationale Kritik provozieren können.
Innenpolitisch ist die Debatte offen. Ein Teil der Sicherheitsführung plädiert für begrenzte Schläge zur Schwächung der Fähigkeiten der Hisbollah und zur Bewahrung internationaler Rückendeckung. Andere fordern ein umfassenderes Vorgehen, das der Organisation ihre Möglichkeit zur Wiederaufrüstung dauerhaft nimmt. Ein Schlag gegen die Kommandozentren in Beirut gilt als besonders heikel. Ein solcher Schritt könnte Rasanz und eine flächendeckende Reaktion auslösen.
Auf dem Boden setzt die IDF auf Abschreckung mit wiederholten Treffern gegen Schmugglerrouten und Werkstätten für Drohnen. Verteidigungsminister und Militärführung sprechen offen von Handlungsoptionen. Ihre zentrale Botschaft lautet: Israel wird nicht zulassen, dass die Hisbollah an der Grenze neue Bedrohungen etabliert. Ob und wann der politische Entscheid zur „großen Aktion“ fällt, bleibt die wohl schwierigste Frage der kommenden Monate.
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