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06 Aug 2025

Offener Streit in der IDF: Generäle geraten wegen Gaza-Politik aneinander

Ein hochrangiges Treffen der israelischen Militärführung endete vergangene Woche in einem lautstarken Eklat. Im Zentrum: der Befehlshaber des Südkommandos, Generalmajor Yaniv Assor, und Luftwaffenchef Generalmajor Tomer Bar. Assor forderte Bar auf, sich künftig nicht mehr in Angriffe auf Gaza-Ziele einzumischen. Bar konterte, viele der geforderten Schläge seien „unprofessionell“ gewesen.

Zunehmende Kritik an der Bodenoffensive

Assor warf der Luftwaffe vor, „abgehoben in Tel Aviv“ zu agieren und den Kontakt zum Gefechtsfeld verloren zu haben. Generalstabschef Eyal Zamir musste einschreiten und rügte Assor für dessen Tonfall. Hintergrund der Spannungen ist die wachsende Frustration über die stockende Bodenoffensive. Die Operation „Gideons Streitwagen“ hat bislang weder zur Freilassung der Geiseln geführt noch Hamas entscheidend geschwächt.

Zweifel an Assors Führungsstil

Assor, der nach dem Rücktritt von Yaron Finkelman das Kommando übernahm, hat sich laut Insidern mit zahlreichen Kollegen überworfen. Viele beschränken inzwischen den Kontakt auf das Notwendigste. Kritiker bemängeln eine zu aggressive Feuerpolitik und warnen, dass der Schaden für Zivilisten inzwischen größer sei als der militärische Nutzen – insbesondere bei Angriffen auf untergeordnete Hamas-Ziele.

Keine einheitliche Linie

Die erbitterte Debatte zeigt, wie tief die Risse innerhalb der IDF-Führung gehen. Auch politisch ist der Druck hoch: Medienberichterstattung aus Gaza wurde auf Anordnung aus Jerusalem eingeschränkt, während Geiselverhandlungen erneut gescheitert sind. Assor und Bar müssen nun gemeinsam einen neuen Einsatzplan vorlegen – trotz gravierender Differenzen.

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