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05 Oct 2025

Netanyahu dämpft Erwartungen an Gaza-Deal: „Kann nicht garantieren, dass Hamas die Geiseln freilässt“

Premierminister Benjamin Netanyahu hat sich vorsichtig zu den Chancen auf ein Ende des Gaza-Kriegs geäußert. Zwar sprach er am Sonntag von einem „möglichen Durchbruch“, nachdem Hamas dem von US-Präsident Donald Trump vorgelegten Friedensplan grundsätzlich zugestimmt habe – zugleich aber warnte er in einem Interview mit Euronews, dass es keine Garantie für die Freilassung der Geiseln gebe, solange israelische Truppen im Gazastreifen bleiben.

„Wir haben dem Plan zugestimmt, ebenso wie die Weltgemeinschaft“, sagte Netanyahu. „Hamas behauptet, dass sie ihn ebenfalls angenommen hat – nun liegt es an ihnen. Der Plan sieht zwei Phasen vor: Zuerst die Freilassung aller Geiseln, danach ein taktischer Rückzug Israels bei gleichzeitigem Verbleib unserer Kräfte in Gaza. Anschließend soll über die Entwaffnung von Hamas und die Demilitarisierung des Gazastreifens verhandelt werden.“

Der Premier fügte hinzu: „Ich hoffe, es gelingt, aber ich kann es nicht versprechen. Sollte es scheitern, hat Präsident Trump zugesichert, dass die USA Israels Vorgehen gegen Hamas vollständig unterstützen werden. Hoffen wir, dass wir es auf die einfache Weise beenden können – nicht auf die harte.“

Auch US-Außenminister Marco Rubio warnte vor verfrühtem Optimismus: Rund 90 Prozent der Punkte seien geklärt, aber ein Abschluss noch unsicher. Unterhändler rechnen mit weiteren Tagen intensiver Gespräche.

Hamas-Sprecher in arabischen Medien erklärten, die Organisation fordere die Freilassung prominenter palästinensischer Gefangener, darunter Marwan Barghouti – eine Bedingung, die Israel ablehnt.

Am Montag sollen in Sharm el-Sheikh die formalen Verhandlungen beginnen. Das israelische Team wird von Strategieminister Ron Dermer geführt, begleitet von US-Gesandtem Steve Witkoff und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner.

Unterdessen meldete Hamas, man habe begonnen, die Leichen israelischer Geiseln in Gaza zu bergen, und bat um eine Feuerpause. Israel hatte die Luftangriffe auf Trumps Bitte hin vorübergehend ausgesetzt.

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