Israels Regierung schlägt in Washington Alarm. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will US-Präsident Donald Trump in den kommenden Tagen über konkrete militärische Optionen gegen den Iran informieren. Hintergrund ist die Einschätzung israelischer Sicherheitsdienste, dass Teheran sein Raketen- und Drohnenprogramm massiv beschleunigt und zugleich beschädigte Infrastruktur wiederherstellt.

Nach Berichten aus israelischen Sicherheitskreisen, unter anderem zitiert von Ynet und Channel 12, hat der Iran in den vergangenen Monaten die Produktion ballistischer Raketen deutlich hochgefahren. Parallel dazu sollen Luftabwehrsysteme erneuert und modernisiert worden sein, die bei früheren Angriffen – mutmaßlich auch durch Israel – beschädigt wurden. In Jerusalem wächst die Sorge, dass sich das strategische Zeitfenster schließt, um Irans nächsten technologischen Sprung zu verhindern.

Die israelische Einschätzung ist klar: Mehr Raketen, bessere Schutzsysteme und eine höhere Produktionskapazität erhöhen die Kosten und Risiken eines späteren Angriffs erheblich. Entsprechend will Netanjahu Trump verdeutlichen, dass Israel militärische Szenarien vorbereitet hat – von einem eigenständigen Vorgehen bis hin zu abgestuften Modellen mit US-Unterstützung, etwa durch Geheimdiensthilfe, Luftbetankung oder gemeinsame Operationen.

Israelische Militäranalysten betonen, dass es dabei nicht um kurzfristige Drohkulissen geht, sondern um operative Planungen. Gleichzeitig bleibt offen, wie weit Washington bereit ist zu gehen. Während die US-Regierung offiziell Zurückhaltung signalisiert, sehen israelische Entscheidungsträger den Iran als akute Bedrohung, die nicht auf diplomatischem Weg allein gestoppt werden könne.

Die Botschaft aus Jerusalem an Washington ist eindeutig: Sollte die internationale Gemeinschaft zögern, behält sich Israel vor, selbst zu handeln.