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16 Aug 2025

Mutter, Ehefrau, Soldatin: Shlomit kämpft mit ihrer Familie in Gaza

Während ihr Mann und zwei ihrer Söhne an der Front standen, entschied sich auch Shlomit (48), Krankenschwester aus Rehelim, in den Reservedienst einzutreten. Heute arbeitet sie in der chirurgischen Kompanie der 401. Panzerbrigade – mitten in Gaza.

„Ich habe gesehen, dass sie so lange kämpfen, und hatte das Gefühl, ich sollte auch dabei sein. Ich habe das Wissen, warum also nicht geben, was ich kann?“, sagt sie.

Ihr Mann dient seit fast 600 Tagen als Verbindungsoffizier, die Söhne Y. und M. sind als Panzerfahrer im Einsatz. Der Krieg durchkreuzte ihre Pläne, Reisen und Studien. Doch die Familie verstand dies als Auftrag. „Sie wurden so erzogen – wenn man gebraucht wird, ist man da“, erklärt Shlomit.

Der Tod eines engen Kameraden ihres Sohnes Y. war der Auslöser, selbst einzurücken. Über ein spezielles Programm für Frauen mit medizinischer Ausbildung durchlief sie die Grundausbildung und wurde im April in den Sanitätsdienst der Panzerbrigade versetzt. Dort behandelt sie Verwundete im MedEvac-Humvee, oft unter schwerem Beschuss.

„Ich komme zu ihnen nicht nur als Krankenschwester, sondern auch als Mutter“, sagt sie. „Ich frage, ob sie jemanden anrufen wollen oder etwas brauchen. Jeder von ihnen ist wie mein eigenes Kind.“

Die Realität an der Front ist hart: chemische Toiletten, provisorische Schlafplätze, keine Duschen. Dennoch empfindet Shlomit ihren Dienst als Vorrecht. „Die Soldaten hier geben alles. Es ist Pflicht und Ehre zugleich, Teil davon zu sein.“

So trägt eine Mutter von fünf Kindern heute Uniform – Seite an Seite mit ihrem Mann und ihren Söhnen, tief im Einsatzgebiet Gaza.

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