Massaker in Sweida: Syrische Truppen haben Drusen exekutiert, Israel fliegt Angriffe
Sweida brennt trotz verkündetem Waffenstillstand, Regimetruppen sollen Drusen ermordet, Häuser niedergebrannt und Plünderungen begangen haben. Israel reagiert mit Luftschlägen gegen syrische Militäreinheiten.
Schwere Kämpfe erschüttern weiterhin die mehrheitlich von Drusen bewohnte Provinz Sweida in Südsyrien. Nach Angaben von Aktivisten beteiligen sich Regierungstruppen von Präsident Ahmad al-Sharaa nicht nur an den Gefechten zwischen Drusen-Milizen und Beduinen-Stämmen, sondern auch an Massakern an Zivilisten. Die syrische Führung hatte zwar am Dienstag einen Waffenstillstand verkündet, doch Berichte aus der Region zeichnen ein anderes Bild-
Hinrichtungen und Plünderungen
Das Syrische Observatorium für Menschenrechte meldete, dass mindestens 21 Drusen hingerichtet wurden, darunter zwölf in einem Gästehaus. Drei Brüder sollen nahe al-Basha-Platz getötet worden sein, im Beisein ihrer Mutter. Videos in sozialen Netzwerken zeigen mutmaßliche Exekutionen und Demütigungen, darunter das gewaltsame Abrasieren von Bärten und Schnurrbärten. Augenzeugen berichten zudem von Brandstiftungen und Raub: „Sie drangen in Häuser ein, vertrieben die Bewohner und legten Feuer“, sagte ein Einwohner zu AFP.
Auslöser und Eskalation
Die Gewalt begann nach einem Überfall auf einen jungen Drusen, der auf der Straße zwischen Sweida und Damaskus unterwegs war. Die Tat löste Vergeltungsaktionen aus, die sich rasch zu einem offenen Konflikt ausweiteten. Bisher sind laut lokalen Quellen über 200 Menschen getötet worden, Drusen, Beduinen und Regimetruppen.
Israel greift ein
Als Reaktion auf die Berichte über Gräueltaten griff die israelische Luftwaffe Ziele des syrischen Militärs in Sweida an. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Israel Katz erklärten, man werde „jede Bedrohung der Drusen verhindern“. Israel habe Damaskus vor den Angriffen gewarnt und klargestellt, dass die Entsendung von Truppen in die demilitarisierte Zone nicht akzeptiert werde.
„Israel ist verpflichtet, die Drusen in Syrien zu schützen, aufgrund unserer tiefen Verbundenheit mit den Drusen-Bürgern Israels und ihrer historischen Wurzeln“, hieß es in der Erklärung.
Internationale Reaktionen
Die USA zeigten sich alarmiert. Sondergesandter Tom Barrack sagte, Washington arbeite an einer Deeskalation und forciere Gespräche zwischen allen Parteien, um die Gewalt zu beenden. Die USA fordern Israel auf, die Angriffe einzustellen.
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