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15 Sep 2025

Israels Isolation wächst – und die Risiken nehmen zu

Premierminister Benjamin Netanjahu warnte jüngst vor einer drohenden „diplomatischen Isolation“. Doch was er beschreibt, ist längst Realität – und betrifft weit mehr als die Diplomatie. Ob Forschung, Kultur, Wirtschaft oder Sport: Israel sieht sich in Europa mit wachsenden Boykottaufrufen und praktischen Einschränkungen konfrontiert.

Visa-Freiheiten könnten entfallen, warnen Experten, und erste Exportsanktionen sind sichtbar: in mehreren europäischen Supermärkten wurden israelische Produkte wie Mangos aus den Regalen genommen. Auch Forschungsgelder und Kooperationen trocknen aus, Wissenschaftler berichten von stillen Boykotts. Im Kulturbereich sind israelische Künstler kaum noch präsent, das Eurovision Song Contest steht auf der Kippe. Im Sport wiederum gibt es Versuche, israelische Mannschaften von internationalen Wettbewerben auszuschließen – Szenarien, die Israel schon jetzt empfindlich treffen.

Wie Times of Israel analysiert, droht eine Verschiebung im Westen: Sollte die Anerkennung eines palästinensischen Staates an Fahrt aufnehmen, könnte dies Israels Lage dramatisch verschlechtern. Diplomaten warnen, dass sich Israel dann einem weitgehenden Konsens gegenübersehen könnte – mit Auswirkungen bis hin zu Sanktionen.

Während die USA Rückendeckung signalisieren, wächst die Distanz in Europa. Kritiker werfen Netanjahu vor, Verantwortung auf „antisemitische Stimmungen“ abzuwälzen, statt eigenes politisches Versagen einzugestehen. Strategen sprechen von einer gefährlichen Entwicklung, die selbst die Abraham-Abkommen gefährden könnte

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