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02 Nov 2025

Israel wirft UN-Friedenstruppe vor, zur „Störkraft im Süden Libanons“ zu werden

Ein ungewöhnlicher Zwischenfall an der Nordgrenze sorgt für diplomatische Spannungen: Eine französische Einheit der UNIFIL hat eine israelische Aufklärungsdrohne nahe dem libanesischen Dorf Kila abgeschossen. Laut IDF handelte es sich um eine Routineoperation ohne jegliche Bedrohung. Berichte, Israel habe mit Panzergranaten reagiert, wies das Militär entschieden zurück.

Ein hochrangiger Offizier des Northern Command sagte, UNIFIL überschreite zunehmend ihr Mandat und verhalte sich „wie eine ausländische Truppe mit eigenen Zielen“. Statt die Hisbollah-Aktivitäten zu überwachen, würden UN-Soldaten israelische Einheiten filmen und damit ihre eigentliche Aufgabe untergraben.

Nach israelischer Einschätzung war der Abschuss der Drohne nicht autorisiert und könnte Zivilisten in Grenznähe gefährdet haben. Das Verteidigungsministerium sprach von einem „Versuch, Relevanz zu demonstrieren“, während die Armee die Spannungen durch verstärkte Aufklärung und Kontakt mit UNIFIL-Kommandeuren entschärfen will.

Die Mission der UN-Friedenstruppen im Südlibanon, die seit 1978 besteht, zählt rund 13.000 Soldaten aus mehreren Nationen. Ihr offizieller Auftrag ist die Wahrung der Stabilität entlang der Grenze. Israel wirft UNIFIL jedoch seit Jahren vor, den Waffenaufbau der Hisbollah südlich des Litani-Flusses zu tolerieren.

Der jüngste Vorfall verschärft die Spannungen in einer ohnehin angespannten Lage – und wirft Fragen über die künftige Rolle der UNIFIL in der Region auf.

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