Israel unter Druck
Was sich in den vergangenen Tagen abspielte, zeigt, wie eng die amerikanische Einflussnahme auf Israels Politik geworden ist. Premierminister Netanyahu hatte mehrfach betont, dass ein Waffenstillstand nur unter klaren Bedingungen möglich sei: Entwaffnung der Hamas, Rückkehr aller Geiseln, Sicherheitskontrolle über Gaza. Doch am Ende geschah das Gegenteil.
Die USA drängten auf eine Einigung und machten keinen Hehl daraus, dass sie die Kontrolle über den Prozess übernehmen wollten. Ihre Sondergesandten Brett McGurk und Amos Hochstein waren sogar bei den entscheidenden Sitzungen in Jerusalem anwesend. Viele Israelis begrüßen das Ergebnis, weil es die Rückkehr der Geiseln ermöglicht hat. Doch zugleich wird sichtbar, wie sehr Israel in diesen Tagen auf äußeren Druck reagiert.
Die Hamas wurde nicht entwaffnet, die Kontrolle über Gaza bleibt unklar, und die Palästinensische Autonomiebehörde wird in die Verwaltung einbezogen. Die amerikanische Führung setzte ihre Vorstellungen durch – und Netanyahu hatte kaum Spielraum.
Kurzfristig mag das Stabilität bringen. Langfristig aber stellt sich die Frage, wer über Israels Sicherheit bestimmt. Es geht nicht nur um politische Macht, sondern um Unabhängigkeit. Eine Regierung darf sich nicht treiben lassen, sondern muss selbst gestalten.
Israel braucht Freunde, aber keine Vormundschaft. Was jetzt zählt, ist ein klarer Kompass, der sich nicht nach dem Wind richtet, sondern nach dem, was dem Land wirklich dient.
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