Israel, Griechenland und Zypern beraten über die Schaffung einer gemeinsamen schnellen Eingreiftruppe. Ziel ist es, die militärische Zusammenarbeit zu vertiefen und zugleich ein deutliches Abschreckungssignal an die Türkei zu senden. Mehrere mit den Gesprächen vertraute Quellen bestätigten, dass sich das Projekt noch in einer frühen Planungsphase befindet.

Die geplante Truppe wäre keine permanente Einheit, sondern eine flexibel abrufbare Formation, die im Krisenfall rasch zu Land, zu Wasser oder aus der Luft eingesetzt werden könnte. Beteiligt sind laut Berichten die israelische Luftwaffe, die Marine sowie das Außen- und Sicherheitsestablishment. Auch auf griechischer und zypriotischer Seite laufen intensive Abstimmungen.

Hintergrund sind wachsende Spannungen im östlichen Mittelmeer. Ankara weitet seinen politischen und militärischen Einfluss aus, unter anderem in Syrien und Libyen, und strebt eine stärkere Rolle in regionalen Sicherheitsstrukturen an. In Jerusalem, Athen und Nikosia wird dies mit zunehmender Sorge beobachtet.

In den vergangenen Wochen kam es zu mehreren hochrangigen Treffen. Für die kommende Woche ist ein Gipfel der drei Regierungschefs in Israel geplant. Medienberichten zufolge könnte die Eingreiftruppe rund 2.500 Soldaten umfassen.

Schon die Diskussion über ein solches Bündnis entfaltet Wirkung. Sicherheitsexperten werten die Initiative als konsequente Fortsetzung der seit Jahren wachsenden militärischen Kooperation – und als unmissverständliche Botschaft an Präsident Recep Tayyip Erdoğan, dass Israel und seine Partner im östlichen Mittelmeer ihre Interessen geschlossen verteidigen wollen.