Die israelische Armee hat erklärt, dass rund 800 LKW mit Lebensmitteln und Hilfsgütern auf der Gazaseite des Grenzübergangs Kerem Schalom stehen, aber nicht verteilt werden. Grund sei die Weigerung der Vereinten Nationen, die Lieferungen entgegenzunehmen und weiterzuleiten.

„Die UN verhindert bewusst die Lieferung, weil sie will, dass die Kontrolle erneut in den Händen der Hamas liegt“, sagte ein Sicherheitsbeamter. „Wir kennen die schockierenden Bilder aus dem Gazastreifen, aber Israel verursacht diese Katastrophe nicht.“

Israel hatte nach massivem Druck der EU, die sogar mit Sanktionen drohte, zugestimmt, zusätzliche Hilfslieferungen über Jordanien und Ägypten zuzulassen und Treibstoff für UN-Einrichtungen bereitzustellen. Außerdem wurde der Grenzübergang Zikim im Norden des Gazastreifens wieder geöffnet, der zuvor geschlossen worden war, nachdem Bewaffnete Hilfsgüter beschlagnahmt hatten.

Die Vereinten Nationen warnen, dass ein Großteil der Bevölkerung von Hunger bedroht sei. Laut dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium sind 70.000 Kinder mangelernährt, 113 Menschen sollen seit Beginn des Krieges an Hunger gestorben sein.

Die IDF wies diese Angaben zurück und erklärte, tägliche Untersuchungen hätten keinen Hunger im Gazastreifen festgestellt. Internationale Medien stellen diese Aussage jedoch infrage, während Bilder von Unterernährung weltweit kursieren.

Eine Frau aus Gaza sagte: „Wir versuchen, stündlich zu überleben. Ich habe ein acht Monate altes Baby, das den Geschmack von Obst nicht kennt.“