Israel gedenkt dem 7. Oktober – zwischen Trauer, Verhandlungen und wachsender Belastung
Zwei Jahre nach dem Hamas-Massaker, das Israels Süden in den Krieg stürzte, steht das Land erneut still. In vielen Gemeinden, besonders entlang der Grenze zu Gaza, wurden stille Gedenkfeiern abgehalten, Kerzen entzündet und Fotos der Geiseln aufgehängt. In Kfar Aza, einem der am schwersten betroffenen Orte, versammelten sich Hunderte Überlebende und Angehörige, um gemeinsam zu trauern und zu erinnern.
Der Jahrestag fällt in eine Zeit politischer Spannung und diplomatischer Bewegung. Während Premierminister Benjamin Netanyahu Fortschritte in den Verhandlungen mit den USA signalisiert, bleibt die Freilassung der verbliebenen Geiseln ungewiss. Hamas hatte angekündigt, über Details des amerikanischen Friedensplans verhandeln zu wollen, lehnt jedoch eine vollständige Entwaffnung ab. Das israelische Sicherheitskabinett bereitet sich gleichzeitig auf verschiedene Szenarien vor – von einem möglichen Abkommen bis hin zur Wiederaufnahme intensiver Kämpfe in Gaza.
Am frühen Morgen wurde erneut Raketenalarm im Süden ausgelöst. Eine Rakete aus dem Gazastreifen schlug in der Nähe von Netiv Ha’asara ein. Es gab keine Verletzten, doch das Signal war unübersehbar: Selbst an diesem Tag der Erinnerung bleibt die Bedrohung real.
An den Orten des Grauens, vom Nova-Festival-Gelände bis zu den zerstörten Kibbutzim, kamen Menschen zusammen, um zu beten, zu singen und zu erzählen. Viele Überlebende sprachen von dem schwierigen Versuch, wieder Normalität zu finden. Eltern hielten Bilder ihrer Kinder in den Händen, die an jenem Morgen vor zwei Jahren ermordet oder entführt wurden.
Mehr als 1.200 Menschen wurden am 7. Oktober 2023 getötet, über 250 verschleppt. Seitdem ist Israel ein anderes Land. Der Schmerz bleibt, aber auch der Wille, zu leben und zu erinnern. Der Jahrestag mahnt zum Gleichgewicht: zwischen dem Wunsch nach Frieden und dem Bewusstsein, dass Versöhnung Zeit braucht – und Mut.
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