Israel entzieht australischen Vertretern Visa nach Einreiseverbot für Rothman
Israels Außenminister Gideon Sa’ar hat am Montag angekündigt, die Aufenthaltsgenehmigungen australischer Diplomaten bei der Palästinensischen Autonomiebehörde zu widerrufen. Hintergrund ist das Einreiseverbot für den israelischen Abgeordneten Simcha Rothman durch die australische Regierung.
Rothman, Mitglied der Religiös-Zionistischen Partei und Vorsitzender des Knesset-Rechtsausschusses, wollte Australien besuchen, um Solidarität mit der jüdischen Gemeinde zu zeigen. Diese sieht sich seit Monaten mit einem deutlichen Anstieg antisemitischer Vorfälle konfrontiert. Canberra verweigerte ihm jedoch die Einreise mit Verweis auf „Gefahr für die öffentliche Ordnung“.
Sa’ar reagierte scharf: Australien habe in einer Phase wachsender antisemitischer Gewalt „eine schändliche Entscheidung getroffen“ und damit Hetze gegen Juden befeuert. Er wies die israelische Botschaft in Canberra an, künftige Visaanträge australischer Regierungsvertreter kritisch zu prüfen.
Auch die Australian Jewish Association (AJA), die Rothman eingeladen hatte, verurteilte den Schritt. Präsident Robert Gregory sprach von „bösartigem Antisemitismus“ und warnte, die Entscheidung könne die Auswanderung vieler Juden aus Australien beschleunigen.
Rothman selbst erklärte, ihm werde das Recht verwehrt, „zu meinem Volk zu sprechen“. Das Vorgehen sei „klare und offensichtliche Judenfeindlichkeit“ und stärke Terrororganisationen.
Australiens Innenminister Tony Burke verteidigte den Bann. Die Regierung werde niemandem Zutritt gewähren, der „Spaltung in die Gesellschaft trägt“. Medien wie The Guardian berichteten, Rothmans frühere Äußerungen zu Palästinensern hätten bei der Entscheidung eine Rolle gespielt. So hatte er im Ausland erklärt, Großbritannien solle Palästinensern ermöglichen „wegzulaufen“, statt „eine Terrororganisation zu unterstützen“.
Der Konflikt belastet die Beziehungen zwischen Israel und Australien erheblich. Während Jerusalem von einer diskriminierenden Entscheidung spricht, sieht Canberra den Schritt als Schutzmaßnahme vor Eskalation.
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