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15 Aug 2025

Iran richtet neuen Verteidigungsrat ein – Zeichen für Überlebensmodus nach israelischem Angriff

Nach der Niederlage im zwölftägigen Krieg mit Israel hat der Iran einen Nationalen Verteidigungsrat gebildet und Ali Larijani zum neuen Sekretär des Obersten Nationalen Sicherheitsrats ernannt. Die Umstrukturierung erinnert an den Iran-Irak-Krieg der 1980er-Jahre und wird in Teheran als Versuch gesehen, Macht zu zentralisieren und die Selbstverteidigung zu sichern.

Larijani, ein zentristischer Ex-Parlamentspräsident, ersetzt einen IRGC-General und gilt als erfahrener, aber politisch flexibler Akteur. Beobachter deuten den Schritt teils als Schwächung der Hardliner um Saeed Jalili, teils als Vorbereitung auf einen möglichen zweiten israelischen Angriff.

Israels Luftschläge hatten große Teile der iranischen Militärführung und Nuklearwissenschaftler ausgeschaltet, zentrale Anlagen zerstört und die Luftabwehr lahmgelegt. Weder China noch Russland haben die Verluste ersetzt, sodass IRGC und Basij sich verstärkt auf die Unterdrückung innerer Unruhen konzentrieren.

Innenpolitisch verschärfen Wasser- und Stromkrisen den Druck auf das Regime. Die Bildung des Verteidigungsrats dürfte weniger auf einen Kurswechsel gegenüber dem Westen hindeuten als auf eine institutionelle Neuordnung, um das Überleben des Systems zu sichern.

Teheran hält an Urananreicherung, Raketenprogramm und regionaler Konfrontationspolitik fest und zeigt bislang keine Bereitschaft, sein Engagement in Russland oder gegen Israel zu reduzieren.

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