IDF warnt vor Gaza-Besetzung – Netanyahu will dennoch vorgehen
Generalstabschef Eyal Zamir hat sich in einer Sitzung des Kriegskabinetts gegen eine vollständige Besetzung des Gazastreifens ausgesprochen. Laut Zamir würde ein solcher Schritt die verbliebenen israelischen Geiseln gefährden und die Armee überfordern. Dennoch betonte er, dass das Militär bereit sei, jede Entscheidung der politischen Führung umzusetzen.
Zunehmender politischer Druck
Trotz interner Vorbehalte treibt Premierminister Netanyahu die Pläne für eine Invasion voran. Seine Befürworter – darunter Verteidigungsminister Israel Katz – sehen in der militärischen Eskalation die einzige Möglichkeit, die verbleibenden Geiseln zu befreien. Unterstützt wird Netanyahu offenbar auch von US-Präsident Donald Trump, der grünes Licht für ein härteres Vorgehen gegeben haben soll.
Zamir unter Beschuss
Im Umfeld Netanyahus wächst der Druck auf Zamir. Pro-Regierungsmedien werfen ihm vor, Teil einer „veralteten sicherheitspolitischen Denkschule“ zu sein, obwohl Netanyahu ihn selbst zum Generalstabschef ernannt hatte. Zamir betonte jedoch, er habe nie mit Rücktritt gedroht und werde jede Kabinettsentscheidung umsetzen.
Zwei militärische Optionen
Das Militär präsentierte zwei Szenarien: Eine vollständige Besetzung oder eine gezielte Einkesselung. Zamir bevorzugt die zweite Variante, da sie weniger Risiko für die Geiseln bedeutet. Netanyahu hingegen verweist auf die fehlenden Fortschritte bei Verhandlungen mit der Hamas und die erschütternden Bilder aus Geiselvideos, um die Notwendigkeit eines harten Eingreifens zu begründen.
Am Donnerstagabend soll das vollständige Kabinett über das weitere Vorgehen entscheiden. Eine Entscheidung für die Besetzung würde einen tiefen Bruch mit bisherigen militärischen Empfehlungen darstellen – und könnte Israel in eine langfristige Konfrontation mit ungewissem Ausgang führen.
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