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25 Aug 2025

Houthi-Cluster-Rakete: Neues Stadium im Krieg mit Israel

Der Raketenangriff der Huthi-Miliz auf Israel am Freitag markiert eine gefährliche Eskalation: Erstmals setzten die Rebellen eine ballistische Rakete ein, die mit Streumunition bestückt war. Zwar explodierte nur eine kleine Sprengladung im Garten eines Hauses in Ginaton, doch der Vorfall offenbart die wachsenden Fähigkeiten der Iran-Verbündeten – und Schwächen in Israels Abwehr.

Schwer abzufangen

Ballistische Raketen mit Streukopf zerlegen sich wenige Kilometer vor dem Ziel und setzen bis zu 20 Submunitionen frei. Diese wiegen jeweils nur wenige Kilogramm und können keine Bunker durchschlagen, aber in offenen Siedlungen Verletzte verursachen. Genau hier liegt das Problem: Israels Radarsysteme interpretierten das Auseinanderbrechen des Gefechtskopfes als Selbstzerstörung der Rakete – Abfangversuche schlugen fehl. Nur eine Ladung erreichte israelisches Gebiet.

Die Situation erinnert an den Golfkrieg 1991, als US-Patriots irakische Raketen nicht zuverlässig abfingen, weil die Suchköpfe auseinanderbrachen und die Abwehr das Triebwerk statt des Sprengkopfs verfolgte. Auch das israelische Arrow-System, das eigentlich Streukopf-Raketen in großer Höhe neutralisieren soll, reagierte nicht wie vorgesehen.


Antwort aus der Luft

Israel reagierte mit massiven Luftschlägen gegen Huthi-Ziele im Jemen, darunter das Kraftwerk von Sanaa, Öl- und Treibstoffanlagen sowie mutmaßliche Raketenstellungen. Ziel war es, die militärische Infrastruktur der Huthi zu schwächen. Zwar lehnt ein Großteil der jemenitischen Bevölkerung die Miliz ab, doch ob die Angriffe die Raketen- und Drohnenangriffe langfristig stoppen, bleibt fraglich.

Die Botschaft ist klar: Mit iranischer Unterstützung suchen die Huthi nach Wegen, Israels Abwehr zu überwinden. Auch wenn der jüngste Angriff technisch nur begrenzten Schaden anrichtete, signalisiert er eine neue Qualität der Bedrohung.

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