Hamas’ Zwickmühle: Trumps Friedensplan stellt die Bewegung vor eine Existenzfrage
Die US-Initiative für ein Ende des Gaza-Krieges hat Hamas in ihre wohl größte Krise seit der Gründung geführt. Der von Präsident Donald Trump vorgelegte Plan verlangt die Freilassung aller Geiseln und die Entwaffnung der Bewegung – also genau jenes Element, das ihre Identität ausmacht.
Identität oder Isolation
Hamas versteht sich seit jeher als „Widerstandsbewegung“. Gibt sie ihre Waffen ab, verliert sie ihren Kern und damit ihre Existenzberechtigung. Sagt sie jedoch „Nein“, wird sie als größtes Hindernis für ein Ende des Krieges gebrandmarkt. Dieser doppelte Druck zeigt sich in der Verzögerung der offiziellen Antwort. Besonders in Doha, wo die politische Führung sitzt, ist der Druck massiv. Auch arabische Staaten wie Katar, Türkei oder Ägypten haben den Plan zumindest vorsichtig begrüßt – eine Front, der Hamas kaum etwas entgegensetzen kann.
Drohung oder Niederlage
Die Führer im Gazastreifen selbst neigen nach Berichten dazu, den Plan abzulehnen. Sie wissen, dass eine Zustimmung einer Kapitulation gleichkäme: Waffenabgabe, Freilassung aller Geiseln, Kontrollverlust. Doch ein „Nein“ könnte Israel freie Hand geben, den Krieg mit voller Rückendeckung der USA fortzusetzen – mit weiteren Zerstörungen und hohen zivilen Opfern, ohne dass Hamas militärisch ausgelöscht würde.
Katar zurück im Zentrum
Die gescheiterte israelische Operation in Doha hat Hamas-Funktionären unerwartet Schutz verschafft. Katar ist nun wieder zentraler Vermittler, gestärkt durch Washingtons Druck auf Jerusalem. Für Israel bedeutet das: Hamas bleibt zwar geschwächt, doch nicht besiegt. Für Hamas: Jedes Szenario birgt Verluste – entweder die Aufgabe ihrer Identität oder das Risiko, als alleiniger Blockierer eines Waffenstillstands dazustehen.
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