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16 Dec 2025

Hamas drängt auf neue Gespräche und setzt auf Druck aus Washington

In der Hamas wächst der Wunsch nach einer Wiederaufnahme indirekter Verhandlungen. Hintergrund sind widersprüchliche Aussagen aus den USA zur gezielten Tötung von Ra’ad Saad, der als Nummer zwei der Hamas-Führung im Gazastreifen galt. In der Terrororganisation ist man unzufrieden mit dem amerikanischen Kurs, weiß aber zugleich: Ohne Druck aus Washington bewegt sich nichts.

Wie die saudische Zeitung Asharq Al-Awsat berichtet, strebt Hamas in naher Zukunft eine neue Runde indirekter Gespräche mit Israel an. Als mögliche Orte werden Ägypten oder Katar genannt. Ziel sei es, den Übergang zur zweiten Phase der Waffenruhe zu erzwingen. Auch die Frage einer möglichen Entwaffnung soll dabei zumindest thematisiert werden.

Innerhalb der Hamas herrscht Unklarheit darüber, ob die USA vorab von dem israelischen Angriff auf Saad wussten und ob Washington diesen als Bruch der Feuerpause wertet. Hamas-Vertreter kritisieren, die widersprüchlichen Stellungnahmen aus den USA könnten nicht als Rechtfertigung für den Angriff dienen. Vielmehr sehe man darin eine fortgesetzte politische Rückendeckung Israels trotz wiederholter Verstöße gegen die Vereinbarung.

Seit Inkrafttreten der Waffenruhe vor rund zwei Monaten führt Hamas nach eigenen Angaben intensive Gespräche mit den Vermittlern Ägypten, Katar und der Türkei. Diese finden teils direkt, teils telefonisch statt und werden laut Hamas eng untereinander koordiniert.

Nun hofft die Führung, dass eine neue Verhandlungsrunde unter Beteiligung der USA den Druck auf Jerusalem erhöht. Aus Sicht der Hamas könne nur Präsident Donald Trump Israel dazu bewegen, den nächsten Schritt zu gehen – und so die fragile Ruhe in der Region zu stabilisieren.

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