Gaza im Würgegriff: Warum trotz Hilfslieferungen der Hunger bleibt
Tausende Tonnen internationaler Hilfsgüter erreichen Gaza – und trotzdem hungern viele. Der Vorwurf an Israel, Hunger als Waffe einzusetzen, ist nicht nur falsch, sondern verdeckt das eigentliche Problem: Ein Zusammenspiel aus UN-Versagen, Hamas-Kontrolle und Schwarzmarkt-Wucher verhindert, dass die Hilfe die Zivilbevölkerung erreicht.
85 Prozent der Hilfsgüter verschwinden
Seit dem 19. Mai wurden laut UN-Angaben über 2.000 LKWs mit rund 27.000 Tonnen Hilfsgütern nach Gaza geliefert, vorwiegend Nahrungsmittel. Davon kamen nur 15 Prozent tatsächlich bei den Menschen an. Der Rest wurde geplündert oder „friedlich abgefangen“ – wie es die UN vorsichtig formuliert –, oft unter Waffenandrohung. Videos zeigen bewaffnete Hamas-Kämpfer, die Hilfstransporte kontrollieren und Zivilisten vertreiben.
Besonders dramatisch war der 31. Mai: 90 Lastwagen mit fast 1.700 Tonnen Hilfsgütern verschwanden an einem einzigen Tag. Die meisten der beschlagnahmten Lieferungen stammten vom Welternährungsprogramm, aber auch UNICEF, das Rote Kreuz und andere Organisationen waren betroffen.
Blockierte Verteilung, verzögerte Abholung
Israel lässt inzwischen täglich Hunderte LKWs durch die Grenzübergänge, bietet zusätzlich Luftabwürfe und humanitäre Korridore an. Trotzdem stapeln sich Hilfsgüter auf dem Asphalt, weil die UN sie nicht rechtzeitig abholt. Offizielle Stellen in Israel werfen der UN Inkompetenz und mangelnde Organisation vor. Laut TPS kommen Hilfslieferungen oft nur schleppend oder gar nicht bei den Verteilzentren an.
Die Vereinten Nationen weisen die Schuld zurück und kritisieren israelische Sicherheitsprüfungen. Rechtsexpertin Anne Herzberg von NGO Monitor hält dem entgegen: „Wäre die UN aktiver gegen Waffenschmuggel vorgegangen, wären solche Kontrollen unnötig.“ Hamas habe systematisch Hilfsgüter für militärische Zwecke zweckentfremdet – ein Problem, das viele bewusst ignorierten.
Der Hunger als Mittel der Macht
Die meisten Hilfsgüter, die Gaza erreichen, landen nicht bei den Bedürftigen, sondern im Schwarzmarkt. Dort werden sie zu Preisen angeboten, die sich viele Menschen nicht leisten können. Mango für 200 Schekel (59 US-Dollar), Mehl zu doppeltem Preis, Reis dreimal so teuer wie üblich. „Wir sehen die Früchte, riechen sie, aber können sie nicht kaufen“, sagt eine Palästinenserin. Die Preise steigen, weil Hamas Hilfsgüter an Händler verteilt statt an Familien.
Israelische Sicherheitsquellen und palästinensische Aktivisten bestätigen, dass Hamas gezielt Chaos stiftet. Wer sich Hilfsgütern nähert, wird eingeschüchtert oder beschossen. Teilweise übernehmen bewaffnete Hamas-Einheiten die Verteilung selbst oder geben sich als Helfer aus. Der Aufbau eines parallelen Versorgungsnetzes mit extrem überteuerten Produkten gehört zur Strategie: Wer hungert, lässt sich leichter kontrollieren.
Zwischen Bilanz und Verantwortung
Israel wurde international vielfach kritisiert, Hilfen zu blockieren. Doch der Bericht des Begin-Sadat-Zentrums zeigt: Bereits vor dem Krieg wurden nur rund 25 Prozent der täglichen LKWs mit Lebensmitteln beladen, trotzdem gab es keinen Hunger. Die medizinischen Daten Gazas entsprachen jenen Jordaniens oder der palästinensischen Autonomiegebiete. Die derzeitige Krise sei nicht durch Israels Politik, sondern durch Hamas’ Praxis der Aneignung und Abschreckung verursacht.
Auch an den Zahlen des UN-Projektbüros UNOPS lässt sich das ablesen: Rund 85 Prozent der seit Mai gelieferten Hilfen sind auf dem Weg verschwunden. Interne Hamas-Dokumente, abgefangene Funksprüche und Zeugenaussagen bestätigen, dass dies kein Zufall ist. Die Terrororganisation verteilt nachweislich bis zu 45 Prozent der Bargeldtransfers für ihre eigenen Zwecke – ohne einen Finger zu rühren.
Verlorenes Vertrauen
Der Zynismus dieser Taktik trifft vor allem die Schwächsten. Während Israel mit taktischen Feuerpausen und logistischen Angeboten Hilfe ermöglichen will, nutzen Hamas-Kader und verbündete Händler die Not der Menschen aus. Das Vertrauen in Hilfsorganisationen schwindet, die Bereitschaft, überhaupt noch Lieferungen abzuholen, sinkt. Der Vorwurf an Israel, gezielt eine Hungersnot zu verursachen, lenkt vom eigentlichen Versagen ab – und dient Hamas als propagandistisches Werkzeug.
Israel versucht, dem entgegenzuwirken. „Wir machen mehr, als von uns verlangt wird“, so ein Vertreter gegenüber TPS. Doch solange Hilfsgüter systematisch zweckentfremdet und verkauft werden, bleibt der Hunger in Gaza ein politisches Instrument – nicht eine humanitäre Tragödie, sondern eine kalkulierte Strategie
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