Familien rufen zu zweitem Protesttag für Geisel-Deal auf
Nach den Massenprotesten der vergangenen Woche wollen die Familien der Geiseln am Dienstag erneut landesweit auf die Straße gehen. Unter dem Motto „Israel steht zusammen“ planen sie Blockaden großer Kreuzungen, Märsche und am Abend eine zentrale Kundgebung auf dem Tel Aviver Hostage Square.
Im Unterschied zur Vorwoche ist diesmal kein Generalstreik vorgesehen. Dennoch erwarten die Organisatoren eine breite Beteiligung. „Die Rückkehr der Geiseln steht auf dem Spiel. Wir bitten die Öffentlichkeit, nicht nachzulassen“, erklärte das Hostages and Missing Families Forum.
Hintergrund ist die jüngste Entwicklung in den Verhandlungen: Hamas hat einem von Katar und Ägypten vermittelten Vorschlag für eine Waffenruhe und einen Geiselaustausch bereits vor über einer Woche zugestimmt. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat bislang keine Antwort gegeben. Gleichzeitig treibt die Armee ihre Offensive gegen Gaza-Stadt und umliegende Flüchtlingslager voran – trotz der Warnung von Generalstabschef Eyal Zamir, dass damit das Leben der Geiseln massiv gefährdet werde.
Anat Rubinstein, Tante des entführten Bar Kuperstein, kritisierte im Gespräch mit Ynet das Verhalten der Regierung scharf: „Jedes Mal, wenn es ein Angebot gab, hat Netanyahu neue Forderungen hinzugefügt, die nicht erfüllbar waren – und das Ganze dann verdreht.“
Die Protestaktionen beginnen am Morgen auf wichtigen Verkehrsachsen im ganzen Land. Geplant sind zudem Autokonvois, lokale Kundgebungen und Solidaritätsmärsche. Am Abend soll die Hauptveranstaltung auf dem Hostage Square stattfinden, wo zuletzt Hunderttausende demonstrierten.
Die Familien betonen, sie stünden nicht nur für die Rückkehr der Geiseln ein, sondern auch an der Seite der Soldaten, „die unter der Belastung zusammenbrechen“ sowie der vielen Evakuierten, die darauf warten, sicher nach Hause zurückkehren zu können.
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