Berlin sucht sicherheitspolitischen Schulterschluss – Merz reist nach Israel nach Lieferung des Arrow-3-Systems
Kurz nach der ersten Stationierung des israelischen Abwehrsystems Arrow 3 in Deutschland reist Bundeskanzler Friedrich Merz nach Israel. Der Besuch, ermöglicht durch die Waffenruhe in Gaza, soll die zuletzt belasteten Beziehungen stabilisieren. Merz trifft Premierminister Benjamin Netanyahu und Präsident Isaac Herzog, nachdem er monatelang Israels Vorgehen kritisiert und zeitweise ein Waffenembargo verhängt hatte. Gleichzeitig betonte er stets die strategische Partnerschaft.
In Deutschland sorgte das Arrow-3-System für breite mediale Aufmerksamkeit. Die Berichte heben hervor, dass Europa bisher über kein vergleichbares Mittel zur Abwehr ballistischer Langstreckenraketen verfügte. Einige Medien diskutieren bereits einen möglichen späteren Kauf des Arrow 4.
Merz wird außerdem Yad Vashem besuchen und Vertreter der Zivilgesellschaft treffen. Ob Netanyahu zu einem Gegenbesuch nach Berlin eingeladen wird, ist offen. Israels Botschafter Ron Prosor bezeichnete Merz’ Reise als wichtiges Signal im 60. Jahr der diplomatischen Beziehungen.
Trotz Beruhigung nach dem Waffenstillstand bleibt Kritik: Berlin drängt auf mehr humanitäre Hilfe für Gaza und verurteilt die Zunahme extremistischer Gewalt im Westjordanland. Radikale linke Parteien kritisieren die Reise wegen des internationalen Haftbefehls gegen Netanyahu.
Analysten betonen jedoch, dass Deutschlands sicherheitspolitische Interessen überwiegen. Mit Arrow 3 erhält Berlin erstmals eine Fähigkeit, die im Ernstfall auch NATO-Partner schützt. Der Spiegel nennt den Deal einen „strategischen Wendepunkt“.
Für Israel wiederum bedeutet Merz’ Besuch ein außenpolitisches Signal der Rückkehr – und einen Partner, der trotz Konflikten auf Zusammenarbeit setzt.
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