Gaza, Libanon und Iran: Israel bereitet sich auf den nächsten Konflikt vor
Israel steht offiziell unter Waffenruhen – mit der Hamas im Gazastreifen und der Hisbollah im Libanon. De facto wird an beiden Fronten weiter geschossen. Am Samstag tötete die IDF einen hochrangigen Hamas-Kommandeur in Gaza, während Luftwaffenangriffe tief in der Bekaa-Ebene im Libanon stattfanden. Parallel dazu arbeitet Iran am Wiederaufbau seines ballistischen Raketenprogramms. In Jerusalem wächst die Sorge, dass sich die drei Konfliktlinien bald überschneiden.
Im Libanon reagiert Israel zunehmend härter. Jerusalem sieht Beirut und die libanesische Armee als unfähig oder unwillig, die Bedingungen der Waffenruhe umzusetzen oder die Hisbollah zu entwaffnen. Teile der Armee rekrutieren aus schiitischen Gemeinden, finanziell ist der Staat am Boden. Ein Soldat verdient um die 200 Dollar im Monat – ein Hisbollah-Kämpfer etwa das Dreifache. Die Motivation, die Miliz herauszufordern, ist gering.
Washingtons Rolle ist zurückhaltender als in früheren Eskalationen. Israel hofft, dass der neue US-Botschafter mehr Druck auf die libanesische Regierung ausübt, doch die Erwartungen bleiben gedämpft.
Gaza bleibt ebenfalls fragil. Israel reagiert konsequent auf jede Überschreitung der „Yellow Line“. Mehrere Terroristen, die in den vergangenen Tagen die Grenze verletzt oder das Feuer eröffnet hatten, wurden gezielt ausgeschaltet. Die Regierung lehnt die nächste Phase des Waffenruheplans ab, solange die Hamas die Leichen dreier israelischer Geiseln nicht übergibt.
Die eigentliche Zündschnur liegt jedoch weiter östlich. Teheran baut nach Angaben israelischer Geheimdienste sein Raketenarsenal systematisch wieder auf. Die Sorge: Ein möglicher Präventivschlag – von welcher Seite auch immer – könnte den gesamten Raum in einen neuen Krieg ziehen.
Israel sieht jetzt ein enges Zeitfenster, um die Lage zu stabilisieren, bevor internationale Kräfte in Gaza eintreffen und die operative Freiheit begrenzen. Die Waffenruhen bestehen noch – aber sie beruhen auf dünnem Eis.
Related Posts
Türkischer Forscher: Türkische Armee kann Tel Aviv innerhalb von 72 Stunden einnehmen
Ob er daraufhin einen direkten Angriff auf Israel verüben wird, ist unwahrscheinlich, aber Israel steht…
Gespräche mit dem Iran zum Scheitern verurteilt?
Irans Atomchef Islami: „Wir werden weiterhin Uran anreichern – und dem Westen die Augen ausstechen“…
Netanjahu versichert Eltern von Geiseln: Israel arbeitet an Abkommen zur Freilassung von zehn Geiseln
Geiselforum und Tikva-Forum fordern: Alle Geiseln müssen auf einmal freikommen; Ägyptische Quelle: Hamas bittet um…
Verwirrung um Verhandlungsort – Iran lehnt Uran-Transfer ab
Die jüngsten diplomatischen Bemühungen zwischen den USA und dem Iran stehen auf wackligen Füßen. Zwar…
