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19 Nov 2025

USA drängen auf Stabilisierung: Witkoff trifft erneut Hamas-Führung in Istanbul

US-Sondergesandter Steve Witkoff wird am Mittwoch erneut mit einer hochrangigen Hamas-Delegation um Khalil al-Hayya in Istanbul zusammentreffen. Ziel ist es, die brüchige Waffenruhe im Gazastreifen zu stabilisieren – ein Unterfangen, das Washington zunehmend selbst steuern muss.

Es ist das zweite persönliche Treffen zwischen Witkoff und al-Hayya seit dem entscheidenden Gespräch am 9. Oktober in Kairo, das den Weg für den aktuellen Waffenstillstand ebnete. Seither gilt Witkoff als zentraler Vermittler, nicht zuletzt, weil er nach eigenen Angaben mit al-Hayya über den gemeinsamen Verlust ihrer Söhne eine menschliche Verbindung herstellte.

Themen für das neue Treffen sind heikel: Die USA wollen, dass Hamas entwaffnet wird – eine Forderung, die die Organisation öffentlich klar zurückweist. Witkoff behauptet, Hamas habe sich intern bereits zur Entwaffnung bereit erklärt. Die Führung in Gaza widerspricht dem vehement.

Parallel versucht Washington, eine Lösung für 100 bis 200 Hamas-Kämpfer zu finden, die im Rafah-Tunnelnetz feststecken. Die USA wollen ihren Abzug ermöglichen, wenn sie ihre Waffen niederlegen. Regierungschef Benjamin Netanyahu lehnt dies bislang ab.

Für die Amerikaner könnte dieser Fall ein Modell für ein breiteres Entwaffnungsprogramm sein, das Teil von Trumps 20-Punkte-Plan ist. Doch weder Israel noch Hamas haben diesen Plan bisher unterzeichnet. Die Gespräche in Istanbul sollen nun zeigen, ob die Waffenruhe trägt – oder ob der politische Prozess erneut ins Stocken gerät.

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