Israels längster Krieg hinterlässt tief verletzte Soldaten
Israels längster und härtester Krieg fordert seinen Preis – diesmal jenseits des Schlachtfelds. Immer mehr Soldaten kämpfen mit schweren seelischen Verletzungen, und auch die Zahl der Suizide steigt deutlich.
Das Verteidigungsministerium meldet seit Oktober 2023 fast 11.000 Soldaten mit psychischen Belastungsschäden. Das sind über ein Drittel aller Fälle seit Staatsgründung. Die Spannbreite reicht von PTSD über Depressionen bis hin zu anhaltender Angst und sozialem Rückzug.
Therapeuten berichten von jungen Männern, die nach Monaten im Einsatz nicht mehr zur Ruhe kommen, von Flashbacks verfolgt werden und jede laute Bewegung als Bedrohung wahrnehmen. Einige sprechen von „moralischer Verletzung“ – der tiefen Verunsicherung darüber, wer sie nach dem Erlebten überhaupt noch sind.
Die Zahl der Suizide unter aktiven Soldaten ist von einem langjährigen Durchschnitt von 13 pro Jahr auf 21 Fälle im vergangenen Jahr gestiegen. Weitere 279 Soldaten unternahmen zwischen Januar 2024 und Juli 2025 einen Suizidversuch und überlebten.
Das Militär versucht gegenzusteuern: mobile Psychologenteams an der Front, eine Hotline, Gruppenprogramme für entlassene Kämpfer. Doch Fachleute warnen, das System sei der Wucht der Krise noch nicht gewachsen.
Viele der Betroffenen finden Halt bei zivilen Initiativen wie tiergestützten Therapiehöfen, die längst zu Zufluchtsorten geworden sind. Doch ohne langfristige Strukturen, so Experten, droht ein ganzer Jahrgang junger Israelis im Trauma steckenzubleiben.
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