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10 Oct 2025

Jeder gewann, jeder verlor – die Grenzen von Trumps Gaza-Abkommen

Am Ende konnten beide Seiten einen Sieg verkünden – und doch hat keiner wirklich gewonnen. Das neue Abkommen zwischen Israel und der Hamas bringt Entlastung, aber keinen Frieden. Es ist das Werk von Donald Trumps Team, das beide Seiten an den Verhandlungstisch brachte, ohne dass eine von ihnen alles bekam, was sie wollte.

Israel erzielte, was lange unmöglich schien: die Freilassung aller lebenden Geiseln sowie einiger Leichen, ohne vollständig aus dem Gazastreifen abzuziehen. Die Armee behält etwa die Hälfte des Gebiets unter Kontrolle, darunter eine breite Sicherheitszone an der Grenze.

Für Hamas bedeutet das Abkommen ein Ende der Kämpfe und internationale Garantien, dass Israel den Waffenstillstand nicht brechen wird. Die Organisation erhält Zugang zu Hilfsgeldern und kann ihre politische Kontrolle festigen – zugleich aber bleibt sie entwaffnungsunwillig und international isoliert.

Trumps Entscheidung, Netanjahu zum Einlenken zu zwingen, folgte offenbar dem gescheiterten israelischen Anschlag auf Hamas-Führer in Katar. Washingtons Reaktion führte zu einem Friedensplan, der zwar kurzfristig Ruhe bringt, langfristig aber kaum Bestand haben dürfte.

Ohne klare Regelung zur Entwaffnung und eine realistische Nachkriegsordnung droht Gaza, erneut zur Bühne des nächsten Konflikts zu werden.

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