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08 Oct 2025

Waffenruhe in Gaza: Gespräche in entscheidender Phase

Im ägyptischen Sharm el-Sheikh stehen die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen kurz vor einem möglichen Durchbruch. Nach Angaben aus Washington befindet sich der von US-Präsident Donald Trump initiierte Plan zur Beendigung des Krieges in einer „kritischen Phase“. Ein hochrangiger israelischer Regierungsvertreter sprach von „vorsichtigem Optimismus“, die Gespräche kämen „der ersten Phase des Abkommens näher“.

An den Verhandlungen nehmen erstmals alle zentralen Akteure teil: Trumps Berater Jared Kushner und Steve Witkoff, Israels Minister für strategische Angelegenheiten Ron Dermer, Katars Premierminister Mohammed Al Thani und der türkische Geheimdienstchef Ibrahim Kalin. Ziel ist eine Einigung über die Freilassung der Geiseln, einen schrittweisen israelischen Rückzug und den Beginn des Wiederaufbaus im Gazastreifen.

Saudi-arabische Medien berichten, dass Israel Korrekturen an der Rückzugsvereinbarung vorgeschlagen hat, während arabische Staaten „beispiellosen Druck“ auf die Hamas ausüben, um das Abkommen zu akzeptieren. Auch Hamas-Vertreter äußerten sich optimistisch und begrüßten die Beteiligung Katars und der Türkei.

Offen bleiben zentrale Punkte: die genaue Route des israelischen Abzugs, die Reihenfolge des Gefangenenaustauschs und die Kontrolle der humanitären Hilfe. Zudem verlangt Hamas schriftliche US-Garantien für die Umsetzung der späteren Phasen.

Diplomaten sehen in der neuen Gesprächsdynamik eine Folge des wachsenden Drucks auf Premierminister Benjamin Netanyahu – sowohl durch Trump als auch durch arabische Partner. Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi lud Trump bereits zur Unterzeichnung des möglichen „Gaza-Abkommens“ ein.

Noch ist nichts entschieden, doch der Ton hat sich verändert: Nach Monaten des Stillstands ist erstmals wieder Bewegung in den Friedensprozess gekommen.

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