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21 Sep 2025

„Diese Drohnen könnten den nächsten Krieg auslösen“ – Sorge in Israels Grenzgemeinden

In den Gemeinden der Regionalverwaltung Ramat HaNegev wächst die Angst vor einer neuen Bedrohung: fast täglich überqueren Dutzende Drohnen die Grenze von Ägypten nach Israel. Anwohner in Kadesh Barnea und Be’er Milka sprechen von einem „Luftkonvoi“, der am Wochenende über ihre Häuser hinwegflog. Was einst vor allem Drogenschmuggel war, wird zunehmend durch Waffenlieferungen ersetzt.

Waffen statt Drogen

Die Schmuggler nutzen ferngesteuerte Drohnen, um Ladungen aus sicherer Entfernung über die Grenze zu bringen. Früher seien auch große Drohnen eingesetzt worden, die Dutzende Kilogramm tragen konnten, berichtet die Bevölkerung – heute seien kleinere Modelle üblich, die dennoch Sprengstoff oder Gewehre transportieren können. Für viele wirkt das wie ein stiller Aufmarsch: „Was die Armee abfängt, ist ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagt Anwohnerin Or Abu.

Angst im Alltag

Nach dem Trauma des Hamas-Massakers vom 7. Oktober reagieren viele sensibel auf das Brummen über ihren Köpfen. „Selbst die Kinder erkennen den Klang“, erzählt Carmel Tzuk aus Be’er Milka. „Wir wissen, dass diese Waffen für Terror oder Kriminelle bestimmt sind – und sie kommen direkt an unseren Häusern vorbei.“

Der Leiter der Regionalverwaltung, Eran Doron, warnt, die Drohnen dürften nicht „normalisiert“ werden wie einst Raketen aus Gaza. „Sie könnten den Auftakt für den nächsten Angriff bilden.“ Bisher haben Armee und Polizei keine wirksame Antwort gefunden – und das Vertrauen der Anwohner schwindet.

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