Der Pegel des See Genezareth ist nach der jüngsten Hitzewelle weiter gesunken. Am Sonntag lag der Stand bei 212,595 Metern unter dem Meeresspiegel – nur noch 40,5 Zentimeter über der kritischen roten Linie.

„Seit Beginn der Hitze hat der Kinneret mehrere Zentimeter verloren, die Verdunstung ist um Dutzende Prozent höher als an normalen Sommertagen“, erklärte Firas Talhami von der Wasserbehörde Nord. Besonders sichtbar wird die Entwicklung am Inselchen bei Kibbutz Ma’agan, das durch den Rückgang täglich wächst.

Talhami rechnet damit, dass der Pegel bis Ende September die rote Linie erreichen könnte. „Ein Sommermonat kostet uns üblicherweise 30 bis 35 Zentimeter, diesmal geht es deutlich schneller“, warnte er. Zwar werde nur minimal Wasser aus dem See gepumpt, doch eine weitere Hitzewelle könnte den Abfall beschleunigen.

Auch Idan Greenbaum, Vorsitzender des Kinneret-Städteverbands, äußerte Sorge: „Wir sehen mit an, wie der See täglich Zentimeter verliert. Die Insel bei Ma’agan ist längst zum Symbol geworden. Wir hoffen auf einen regenreichen Winter und den Zufluss von entsalztem Wasser.“

Daten zeigen: Am 17. August 2024 lag der Pegel noch 220 Zentimeter höher, im Jahr 2020 sogar 353 Zentimeter über dem jetzigen Stand. In den Dürrejahren 2017 und 2018 fiel er bereits unter die rote Linie. Sollte der aktuelle Trend anhalten, könnte dies auch diesmal kurz nach Rosch Haschana passieren.