Hamas hat nach eigenen Angaben einem neuen Waffenstillstands- und Geiselaustauschplan zugestimmt, den Ägypten und Katar vermittelt haben. Israel bestätigte am Montagabend den Eingang der Antwort. Ein arabischer Diplomat erklärte: „Der Ball liegt jetzt bei Israel.“

Nach Angaben aus palästinensischen Quellen sieht der Plan einen 1.000 Meter Rückzug israelischer Truppen im Norden und Osten Gazas vor, ausgenommen die Gebiete Shuja’iya und Beit Lahiya. Zudem sollen zehn Geiseln gegen 200 palästinensische Häftlinge ausgetauscht werden, darunter 140 zu lebenslanger Haft Verurteilte. Humanitäre Hilfe – Treibstoff, Wasser, Strom, Wiederaufbau von Krankenhäusern und Bäckereien – soll sofort nach Gaza geliefert werden.

Diskutiert wird auch die mögliche Ausweisung hochrangiger Hamas-Führer ins Ausland, darunter Izz al-Din al-Haddad, derzeitiger Chef des militärischen Flügels in Gaza. Weiteres Thema ist die Einrichtung eines Verwaltungskomitees für Gaza sowie eine israelische Kontrolle über Waffenlager und deren Nutzung.

US-Sondergesandter Steve Witkoff hatte den Rahmenplan entworfen. Nach Informationen aus Saudi-Arabien soll es in den kommenden Tagen in Ägypten ein erweitertes Treffen mit Vermittlern und palästinensischen Fraktionen geben.

Parallel verschärfte sich die innenpolitische Lage in Israel. Premierminister Benjamin Netanjahu traf am Montag im Süden des Landes den Generalstabschef Eyal Zamir und Verteidigungsminister Israel Katz. Katz will am Dienstag Pläne für eine Offensive auf Gaza-Stadt absegnen, am Donnerstag soll das Kabinett beraten.

Unterdessen erhöht sich der Druck aus der Bevölkerung. Das Forum der Geisel- und Vermisstenfamilien rief US-Präsident Donald Trump in einem offenen Brief auf, ein „Deal aller Deals“ zu erreichen, um alle 50 noch festgehaltenen Geiseln heimzubringen. Am Sonntag hatten fast eine Million Israelis landesweit protestiert. Für den 24. August kündigte das Forum eine erneute Streikwelle an.