Geiseln als Druckmittel: Terrorgruppen erwägen Verlegung nach Gaza-Stadt
Bewaffnete Gruppen im Gazastreifen erwägen laut einem Bericht der arabischen Zeitung Asharq Al-Awsat, die verbliebenen Geiseln nach Gaza-Stadt zu verlegen. Ziel sei es, ihr Schicksal unmittelbar mit der geplanten israelischen Militäroperation in der größten Stadt des Küstenstreifens zu verknüpfen.
Die Diskussion über diesen Schritt läuft nach Angaben der Zeitung seit mehreren Tagen auf hoher Ebene, auch im Ausland. Bislang habe das Kalkül darin bestanden, die Geiseln am Leben zu halten, um sie gegen palästinensische Gefangene einzutauschen. Angesichts der drohenden Operation solle nun jedoch signalisiert werden, dass das Leben der Geiseln untrennbar mit dem Schicksal der palästinensischen Bevölkerung verbunden sei.
Parallel bereitet die israelische Armee den Einsatz in Gaza-Stadt vor. Der Generalstabschef Eyal Zamir erhielt am Sonntag die Einsatzpläne, die in den kommenden Tagen Verteidigungsminister Israel Katz und schließlich Premierminister Benjamin Netanjahu sowie dem Sicherheitskabinett zur Genehmigung vorgelegt werden sollen.
Israel wartet weiterhin auf die Antwort von Hamas zu den jüngsten Vermittler-Vorschlägen. Offiziell betont die Regierung, nur ein umfassendes Abkommen sei akzeptabel. Hinter den Kulissen schließen führende Vertreter jedoch ein Teilabkommen nicht gänzlich aus. Während Minister Ron Dermer auf ein mögliches US-Konzept verweist, das eine stufenweise Freilassung vorsieht, warnen andere Kabinettsmitglieder vor „faulen Kompromissen“.
Die Proteste im Land, bei denen hunderttausende Menschen ein Abkommen fordern, blieben im Kabinett weitgehend unerwähnt. Ein Regierungsvertreter erklärte, sie spielten Hamas in die Hände und verzögerten eine Lösung. Finanzminister Bezalel Smotrich drängte Netanjahu zu einem klaren Kurs: keine Teilabkommen, keine weiteren Pausen, sondern ein umfassender Sieg.
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