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15 Aug 2025

Smotrich kündigt Baubeginn im umstrittenen E1-Gebiet an – breite internationale Kritik

Finanzminister Bezalel Smotrich hat den Start des lange verzögerten Siedlungsprojekts E1 bei Ma’ale Adumim angekündigt. Geplant sind 3.401 neue Wohneinheiten, die eine territoriale Verbindung zwischen Ramallah und Bethlehem unterbrechen und Ostjerusalem isolieren würden. Smotrich bezeichnete den Schritt als Antwort auf internationale Anerkennungsbemühungen für einen Palästinenserstaat: „Unsere Antwort erfolgt mit Fakten – Häuser, Straßen, jüdische Familien.“

Die Maßnahme stößt auf breite Unterstützung israelischer Siedlervertreter. Bürgermeister Guy Yifrah sprach von einer Stärkung der Siedlung und einer engeren Anbindung an Jerusalem. Der Yesha-Rat forderte Premierminister Netanyahu auf, die Souveränität über das gesamte Westjordanland anzuwenden.

International rief das Vorhaben scharfe Kritik hervor. EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas erklärte, das Projekt verstoße gegen internationales Recht und untergrabe die Zwei-Staaten-Lösung. Großbritanniens Außenminister David Lammy sprach von einem „eklatanten Bruch des Völkerrechts“. Auch die Vereinten Nationen warnten, der Bau würde die Chancen auf eine Zwei-Staaten-Lösung beenden.

Die USA reagierten zurückhaltender. Ein Sprecher des Außenministeriums betonte

die Bedeutung eines stabilen Westjordanlands für Israels Sicherheit und den regionalen Frieden.

Palästinensische Vertreter nannten den Schritt eine „gefährliche Eskalation“. Fatah warnte vor der Abtrennung Jerusalems von seinem Umfeld, Hamas warf Israel Landnahme vor. Kritiker sehen in E1 seit langem einen entscheidenden Hinderungsgrund für einen zusammenhängenden Palästinenserstaat.

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