Der in London ansässige palästinensisch-britische Journalist Zaher Birawi, der von Israel als Hamas-Aktivist eingestuft wurde, gilt laut einem Bericht der britischen Zeitung The Telegraph als zentrale Figur der Freedom Flotilla Coalition. Diese Organisation war maßgeblich an der jüngsten Gaza-Flottille beteiligt, deren Schiff Madleen am Montagmorgen in internationalen Gewässern von der israelischen Marine gestoppt wurde.

Birawi bezeichnet sich selbst als Gründungsmitglied der Koalition, die mit dem Schiff Madleen versuchte, humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu bringen. Die israelischen Streitkräfte übernahmen die Kontrolle über das Boot und nahmen die zwölf Aktivisten an Bord fest. Unter ihnen befand sich auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Birawi hatte zuvor den Auslauf der Madleen aus Sizilien begleitet und das Ereignis live übertragen.

Israel hat inzwischen mit der Ausweisung der Festgenommenen begonnen.

Sowohl die Knesset als auch das britische Parlament hatten Birawi bereits in der Vergangenheit wegen mutmaßlicher Verbindungen zur Hamas benannt. Der britische Labour-Abgeordnete Christian Wakeford sagte im Oktober 2023 im Unterhaus: „Er ist als Treuhänder einer in Großbritannien registrierten Wohltätigkeitsorganisation namens Education Aid for Palestinians gelistet, und öffentlich zugängliches Videomaterial zeigt ihn 2019 als Gastgeber einer Veranstaltung in London mit dem Titel ‘Understanding Hamas’.“

Israel erklärte Birawi bereits 2013 offiziell zu einem Hamas-Aktivisten in Europa. Zudem ist er Vorsitzender des EuroPal Forums, das 2021 von Israel als Terrororganisation eingestuft wurde. In der Vergangenheit wurde er unter anderem mit dem inzwischen getöteten Hamas-Führer Ismail Haniyeh fotografiert, der im Juli 2024 bei einem Luftangriff im Gazastreifen ums Leben kam.

Birawi selbst weist alle Vorwürfe zurück, in terroristische Aktivitäten verwickelt zu sein. „Gegen mich wurde niemals ein rechtskräftiges Urteil von irgendeiner staatlichen Behörde in irgendeinem Land der Welt verhängt, und ich wurde niemals für Handlungen verantwortlich gemacht, die als terroristisch eingestuft werden könnten“, wurde Birawi damals zitiert, wie The Telegraph berichtet.

Im Jahr 2021 gewann Birawi ein Gerichtsverfahren gegen eine Finanzdatenbank, die ihn fälschlicherweise auf eine Terrorliste gesetzt hatte.