US-Außenminister Marco Rubio hat vor einem kritischen Wendepunkt im Umgang mit dem iranischen Atomprogramm gewarnt. In einem Interview mit dem US-Sender Fox News betonte Rubio, dass der Iran inzwischen als nahezu atomwaffenfähiger Staat gelten könne – eine Entwicklung, die schnelles Handeln erfordere.

Rubio äußerte sich während eines Aufenthalts in der Türkei und verwies auf die rapide Zunahme des iranischen Vorrats an hochangereichertem Uran. Laut einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) vom März 2025 hat der Iran seine Bestände an auf 60 Prozent angereichertem Uran innerhalb weniger Monate von 182 auf 275 Kilogramm erhöht. „Ab 60 Prozent ist der Schritt zu waffenfähigem Uran nur noch klein“, so Rubio. „Der Iran steht praktisch an der Schwelle zur Nuklearwaffe.“

Die USA und der Iran haben seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump vier Gesprächsrunden in Oman abgehalten, um das iranische Atomprogramm zu thematisieren. Trump erklärte unterdessen bei einem Besuch in Katar, ein Abkommen mit Teheran sei „in Reichweite“. Iran habe den Bedingungen „im Prinzip“ zugestimmt, betonte der Präsident. Zugleich versicherte er: „Iran darf niemals eine Atombombe besitzen.“

Rubio mahnte zur Eile: „Wenn Teheran sich entscheidet, kann es in kurzer Zeit von 60 auf 90 Prozent anreichern und waffenfähig werden.“ Das Risiko sei akut.

Auch auf internationaler Ebene steht Sicherheit wieder stärker im Fokus: Rubio kündigte an, dass alle NATO-Mitglieder bis zum Gipfel 2025 ein Ziel von fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigungsausgaben anstreben sollen – als Antwort auf die zunehmenden globalen Bedrohungen.

Unterdessen betonte Irans Außenminister Abbas Araghchi bei einer öffentlichen Veranstaltung in Teheran, dass sein Land nicht auf das Recht auf zivile Atomnutzung verzichten werde. „Keine unserer Anreicherungsanlagen wird stillgelegt“, erklärte Araghchi laut der New York Times.

Quelle:

https://www.foxnews.com/media/marco-rubio-warns-iran-at-threshold-nuclear-weapon-capability-us-iran-talks-continue