Das haben selbst wir nicht erlebt. Diesen Frühling flogen Tausende Schmetterlinge stündlich durch Israel. Bis zu einer Milliarde Distelfalter, so schätzt man, waren auf dem Weg nach Europa und haben bei uns Rast gemacht. Es war wunderschön, denn sie waren überall.
Die letzte Schmetterlingswanderung fand vor fünf Jahren statt und war bei Weitem nicht so gigantisch wie dieses Jahr. Denn Januar und Februar gab viel mehr Niederschlag, nicht nur in Israel, auch in den Wüstengebieten von Saudi-Arabien und Kuwait. Durch das üppige Nahrungsangebot konnten viele Raupen überleben.
Viel Regen verwandelte Nordisrael in ein Blumenmeer
Bei der Schmetterlingsart handelt es sich um den Vanessa-Cardui-Falter. Sie reisen in Gruppen über Entfernungen von mehreren Tausend Kilometern im Jahr. Im Interview erklärt der Ökologe Dotan Rotem: “..wie bei den Zugvögeln ist das Wanderverhalten der Schmetterlinge genetisch festgelegt, kann sich jedoch aufgrund von Umweltfaktoren wie Nahrungsangebot und Klima verändern. Die Schmetterlinge ziehen nun weiter nach Norden und Westen und werden in kurzer Zeit Zypern, Spanien und andere Teile Europas erreichen.” Um zu überleben und die Spezies zu erhalten, machen sich so viele kleine Schmetterlinge auf den weiten Weg, um Nahrung zu finden.Es ist immer wieder ein Wunder zu sehen, wie so kleine und auf den ersten Blick zerbrechliche Kreaturen einen so schweren und anstrengenden Weg hinter sich legen können, trotz des nassen und auch kalten Wetters.
Wir durften uns an den tollen Farben dieser Flug-Wanderer sattsehen.