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05 Apr 2025
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Landwirtschaft zu Gründungszeiten Israels

von Benjamin

Endlich wieder als Familie gemeinsam den freien Tag genießen.

Ohne Termine, ohne Hektik – einfach zusammen sein. Ich kuriere noch meine Erkältung aus, aber dieser Schabbat hatte etwas Besonderes.

Ein besonderer Moment war unser Besuch bei Uzi, einem Landwirt aus dem Ort. Er hat uns mitgenommen auf eine kleine Zeitreise: In seinem liebevoll aufgebauten Museum erzählt er von der Landwirtschaft in den frühen Tagen Israels.

Uzi hat uns vor Augen geführt, wie viel Entbehrung in den ersten Jahren im Land lag. Die Landschaft musste mit sehr wenig Wasser auskommen, also baute man vor allem Pflanzen an, die mit Trockenheit zurechtkamen. Spannend war auch zu hören, dass es in der Region früher im Winter sogar Schnee gab – so sehr, dass man einen Schlitten besaß.

Doch Uzi hat uns nicht nur über Ackerbau gesprochen. Er hat auch die Geschichten nicht verschwiegen, die oft ausgeblendet werden. Geschichten von Konflikten und Verlust. So berichtete er, dass 1951 der Ort von Arabern aus dem benachbarten Dorf angegriffen wurde. Es ging um Land, um Besitz – und der Konflikt forderte ein Leben. Ein Mann wurde von einem Stein am Kopf getroffen und starb. Seine Frau, plötzlich allein mit zwei kleinen Kindern, konnte die Farm nicht halten. Sie musste verkaufen.

Auf einem der Fotos sieht man eine große, orange-rote Kartusche – massiv, schwer gebaut. Während des britischen Mandats wurde darin heimlich Waffen und Munition versteckt. Man hatte sie in den Boden eingelassen, damit sie bei Durchsuchungen nicht entdeckt wurden. Zeugnis einer Zeit, in der Überleben oft bedeutete, vorausschauend zu handeln – mit Mut und Entschlossenheit.

Solche Geschichten holen uns zurück in die Realität – weg von romantischen Vorstellungen, hin zu dem, was wirklich war. Und was viele bis heute prägt.

Ein einfacher Besuch. Und doch bleibt er hängen. Geschichte zum Anfassen.

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